Gefragt: Alf Reichel zum Thema Nahrungsergänzungsmittel

von 22. Juli 2015Ausrüstungs-News, Kochen/Essen News

Alf Reichel von Easyway Sport zum Thema Ernährung beim Sport

Nahrungsergänzungsmittel gehören zu Trailläufen dazu, wie die schmalen Wege auf denen wir laufen. Wie man diese effektiv einsetzt und warum es besser ist auf speziell abgestimmte Nahrung anstatt Obst und Säfte zu setzen erklärt uns Alf Reichel, Geschäftsführer von Easyway Sport.

Wie üblich haben wir Alf neun Fragen gestellt, doch neben den Fragen ging es dann noch um Trainingsansätze, die Vereventisierung von Sportveranstaltungen und die aktuellen Fitnesstrends. Zudem war Easyway Sport Ausrüster des deutschen RAAM-Teams, das beim gerade zu Ende gegangenen Race-Across-America einen unglaublichen zweiten Platz belegt hat.

Doch nun zu den Fragen:

Alf, Du bist der Geschäftsführer von Easyway. Wie kam es dazu?
Die Firma Easyway gibt es schon sehr lange. Noch heute sind unsere Hauptbereiche medizinische Produkte, Nahrungsergänzung und Gewichtsmanagement. Wir haben auch Ernährungsprogramme, die sehr gezielt angewendet werden. Wir setzen hier vielmehr auf Qualität, denn auf den Massenmarkt.

Wie kam die Idee zur Sportlernahrung?
Wir hatten ein diätetisches Lebensmittel zur Gewichtsreduzierung im Programm (haben wir noch immer) und einige unserer Kunden sagten, dass sie durch die Einnahme auch bessere sportliche Leistungen aufrufen können. Auf dieser Grundlage haben wir unsere Sportlernahrung entwickelt. Hochwertiges Eiweiß und alle relevanten Mineralstoffe ermöglichen dem Sportler höhere Leistungen und eine bessere Regeneration nach dem Sport. Da wir selbst begeisterte Radsportler sind, standen wir gleich hinter der Idee. Heute gibt es zudem noch den Hochleistungs-Drink und die Energy Shots.

Was unterscheidet Euch von anderen Herstellern?
Wir setzen auf eine sehr gute Verträglichkeit, die uns auch immer wieder bestätigt wird. Wir verzichten bewusst auf Riegel, da der Körper Mineralienzufuhr in flüssiger Form besser verarbeiten kann, ohne den Verdauungsapparat zusätzlich zu belasten. Easyway Sport wird sofort im Körper umgesetzt und ist gerade bei Langzeitausdauersportarten sehr effektiv. Durch die hohe Qualität entstehen uns zwar höhere Herstellungskosten, die wir bewusst eingehen, um dem Sportler das optimale Produkt zu liefern.

Doping ist ein heißes Thema. Ihr steht auf der Kölner Liste. Was bedeutet das?
Die Kölner Liste ist ein privater Verein der nach Regeln der Anti-Doping Liste der WADA Produkte prüft. Die Hersteller reichen ihre Produkte ein und das Institut prüft die einzelnen Produkte auf verbotene Stoffe. Die Kölner Liste Ist offiziell anerkannt und so kann der Sportler sicher sein, dass die Produkte die er verwendet auch „sauber“ sind. ABER: Verunreinigungen in den Produkten entstehen nicht zwangsläufig durch bewusstes Beimischen, sondern oft geschieht dies bei der Abfüllung auf „verunreinigten“ Maschinen. Wenn beispielsweise auf der gleichen Maschine vorher Medikamente abgefüllt wurden und diese danach nicht richtig gereinigt wurde, können solche Verunreinigungen auftreten. Ein seriöser Hersteller füllt aber meist nur auf separaten Linien ab, damit diese Verunreinigungen vermieden werden.

Warum ist es wichtig rechtzeitig dem Körper Energie und Nährstoffe zuzufügen?
Das ist das A und O überhaupt. Aber nicht nur der Zeitpunkt ist entscheidend, auch der richtige Mix ist relevant. So sollten Kohlenhydrate nicht nur aus der Ernährung zugeführt werden, sondern auch durch spezielle Sportnahrung. Wichtig ist hier der klassischeDreiklang. Kohlenhydrate aus Energy-Shots, Nutzung der körpereigenen Glykogenspeicher aus der Leber sowie Energie aus Fettreserven. Wichtig ist dies bereits in der Vorbereitung zu „trainieren“, damit der Körper im Wettkampf die Speicher effektiv nutzt.

Könnte ich das nicht mit klassischen Sachen wie Säften, Früchten oder Essen auch machen?
Es geht schon, jedoch ist es extrem aufwändig die richtigen Kohlenhydrate in der passenden Zusammensetzung und Menge zu sich zu nehmen. Zudem haben Früchte und Säfte oft einen hohen Säureanteil, was den Magen zusätzlich belastet. Eine Banane ist zwar gut jedoch nur in sehr kleinen Dosen, da der Körper für die Ausspaltung wieder Energie benötigt, die am Ende dann in den Beinen fehlt.

Während der Anstrengung hat sich Sportlernahrung etabliert. Warum ist es wichtig auch zwischen den Anstrengungen auf die Ernährung zu achten?
Es ist wichtig nach der Anstrengung die Glykogenspeicher wieder aufzufüllen. Zudem braucht der Körper nach dem Sport Zeit zur Regeneration. Die Belastung während des Trainings oder im Wettkampf schwächt die Muskulatur. Der Trainingseffekt tritt erst durch die Regeneration ein. Hier ist es wichtig hochwertige Eiweiße dem Körper zuzuführen.Dadurch kann der Trainingseffekt sehr gut kompensiert und die Regeneration beschleunigt werden.

Wenn ich einmal im Hungerast bin, komme ich da irgendwie wieder raus?
Zuerst gilt – Tempo rausnehmen. Der Grund für einen Hungerast ist, dass man einfach zu spät oder gar nicht mit der Nahrungsaufnahme begonnen hat. Am Besten ist es, schon vor dem ersten Hunger oder Durst zu essen und zu trinken. Mit einen Plan kann man so selbst bei langen Strecken einen Hungerast vorbeugen. Sollte es doch einmal passieren ist es wichtig kurzkettige Kohlenhydrate zuzuführen. Diese kann der Körper in der Regel schnell verarbeiten. Man sollte aber daran denken, dass ein Energy-Shot trotz allem bis zu 15 Minuten benötigt, bis der Körper diese Energie einsetzen kann.
Am besten alle 45 bis 60 Minuten etwas zu sich nehmen.

Warum sollte man nicht nur Wasser, sondern auch regelmäßig Mineralstoffe zuführen?
Durch das Schwitzen verliert der Körper auch wertvolle Salze. Diese sind für den Stoffwechsel und die Zellen elementar wichtig. Wenn der Sportler viel schwitzt und keine Mineralstoffe dem Körper wieder zuführt, ist der Stoffwechsel ist gestört. Natrium ist hier ein sehr wichtiges Mineral, das beim Ausdauersport konstant zugeführt werden soll.

Wie ihr seht müssen nicht nur die Muskeln, sondern auch die Nahrungsaufnahme gut durchdacht und trainiert werden. Vielen Dank, Alf, für das Interview!

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