Ich wandre ja so gerne…

von 11. Mai 2015Deutschland, Reiseberichte

…am Rennsteig durch das Land

Der Rennsteiglauf 2015

Ok, gewandert bin ich nicht, als ich am vergangenen Samstag von Eisenach nach Schmiedefeld beim 43. Rennsteiglauf teilgenommen habe. Es war aber etwas ganz besonders beim schönsten Lauf Europas dabei zu sein.

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Knapp 73 Kilometer geht es über den Rennsteig. Der Rennsteig verläuft von Eisenach bis nach Blankenstein an der Grenze zu Bayern. Die Gesamtlänge ist knapp 170 Kilometer und durchquert den gesamten Thüringer Wald bishin zum Frankenwald.

Der Start in Eisenach war um sechs Uhr. mehr als 2.000 Läufer tummeln sich bereits seit Stunden auf den Straßen und dem Marktplatz in Eisenach um am Supermarathon teilzunehmen. Wer am Tag vorher schon da war konnte bei der traditionellen Pastaparty – Klosparty (wir sind ja in Thüringen) schon einen ersten Eindruck gewinnen, mit welcher Freundlichkeit und Engagement hier der Lauf organisiert ist.

Familientreffen

Pünktlich um sechs Uhr dann der Startschuss und schon macht sich der Tross der Supermarathonis auf den Weg über den Rennsteig zum schönsten Ziel der Welt – Schmiedefeld. Am Straßenrand stehen für die Uhrzeit erstaunlich viele Zuschauer und jubeln den Läufern zu. Nachdem ich am Start schon den einen oder anderen Läufer begrüßen durfte, fand ich immer wieder Bekannte auf der Strecke. Unglaublich, da treibst du dich ständig in den Alpen herum und dann triffst du alle am Rennsteig.

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Kulinarischer Lauf

Es geht die ersten Kilometer ständig bergauf. Die Strecke ist aber sehr gut zu laufen und obwohl sich viele über die enger werdenden Wege tummeln ist genügend Platz für alle Läufer. Es ist ein richtiger Landschaftslauf, mit allem was dazu gehört. Forstwege, Trails und ab und an ein paar Meter Asphalt. Es gibt Trailrennen die weit mehr Straßen zu bewältigen haben als der Rennsteiglauf. Man kommt mit Läufern ins Gespräch und so vergeht die Zeit wie im Flug. Die Verpflegungsstationen sind auch in recht kurzen Abständen. Grundsätzlich gibt e Getränke, Zitronen und Salz. Zusätzlich werden noch Leckereien wie Würstchen, Nutellabrote, Obst, Schmalzbrot, Butterbrot mit Tomate und Schnittlauch, Wurstbrote und nicht zu vergessen der berühmte Schleim. Verrückt, da nimmt man doch zu auf so einer kulinarischen Reise. Vom Schleim war ich sehr überrascht, denn er war extrem gut verdaulich und wurde zudem auch in verschiedenen Geschmacksrichtungen angeboten.

Der berühmte Grenzadler

Wo normalerweise 30.000 enthusiastische Zuschauer den Biathleten zujubeln war für den Supermarathon der Kilometer 54 erreicht. Ganz schön windig war es immer auf den Gipfeln der Thüringer Waldes und so war es auch am Grenzadler. Schnell etwas essen und trinken und dann schnell weiter, damit man nicht auskühlt. Hier in Oberhof startete auch der Halbmarathon und so waren es für uns auch nur noch 19 Kilometer bis nach Schmiedefeld. Doch die letzten Kilometer hielten noch den einen oder anderen Anstieg für uns parat. Nicht zuletzt der große Beerberg, der höchste Punkt des Laufs mit knapp 1.000 Metern. Aber auch danach gab es noch den ein oder andern Tobel der zu überwinden war. Die Müden Beine schleppten sich über die letzten Berge bis nach Schmücke. Von hier ging es nun bergab, hinunter nach Schmiedefeld.

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Als es dann über die Skipiste ging konnte man das Ziel schon erahnen. Noch drei Kilometer, noch einmal alle Kräfte sammeln und loslaufen. Es ist schon spannend, wie man auf den letzten Kilometern von einem so langen Lauf noch einmal das Tempo forcieren kann. Beim „Teufelslappen“, der den letzten Kilometer andeutete lief dann auch noch AC/DC. Ich konnte mich nicht abhalten eine kurze Luftgitarren-Einlage hinzulegen. Noch drei Kurven und ein kleiner Anstieg dann ins schönste Ziel der Welt – Schmiedefeld. Jeder Läufer wurde durch die Moderatoren persönlich begrüßt, selbst auf der Strecke waren die Moderatoren die großen Motivatoren der Läufer.

Im Ziel gab es neben der obligatorischen Medaille, der Urkunde und dem Finischer-Shirt wieder thüringische Spezialitäten und…..

…DIE PARTY

Haltet euch fest, schnallt euch an. Das Läufer feiern können wissen wir schon länger, dass aber bereits zum ersten Accord der Band das Zelt versammelt auf den Tischen steht und jedes und ich meine JEDES Lied mitsingt gibt es vermutlich nur hier am Rennsteig. Es werden Sieger bejubelt, Nationen und Bundesländer werden gefeiert und jeder Läufer feiert sich selbst und die anderen. Als dann das berühmte Rennsteiglied angestimmt wird kocht das Zelt. Und nein nicht nur einmal, gleich mehrmals wird an diesem Abend das Rennsteiglied gesungen. Volkslieder aus tausenden Kehlen, da wäre Gotthilf Fischer stolz drauf.

Sofortanmeldung

Am nächsten Morgen entdecke ich dann in meinen Starterpaket eine Sofortanmeldung für den 44. Rennsteiglauf 2016. Ich lege sie vorsichtig zu Seite, denn bis September kann man sich noch vergünstigt anmelden, wobei ich sagen muss, dass die Startgebühren sehr moderat sind. Da sind wir bei manchen Läufen ganz andere Preise gewohnt.

Ein toller Landschaftslauf, tolle Läufer, perfekte Organisation, extrem engagierte Helfer. DANKE!

Schmiedefeld

Eisenach

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