Transalpine Run 2014 – der fünfte Tag

von 14. September 2014Italien, Reiseberichte

Bergsprint – oder wie die Ahnungslosen sagen – Ruhetag!

Ein Ruhetag war es aber nicht, dafür der erste wirklich sonnige Tag beim diesjährigen Transalpine-Run und unser Start war erst kurz vor 11Uhr. Also lange ausschlafen, ausgiebig frühstücken und dann ganz entspannt zum Start und die läppischen 6,8 Kilometer schnell hinter sich zu bringen. SCHNELL – die 6,8 Kilometer haben immerhin mehr als 1.000 Höhenmeter und Downhills kommen beim heutigen Bergsprint gar nicht vor.

Unser Ziel war, gemeinsam die Strecke zu meistern, obwohl es heute auch eine Einzelwertung gab. Doch gemeinsam, so vermuteten wir, können wir uns gegenseitig antreiben. Um 10 Uhr starteten die ersten Läufer in umgekehrter Reihenfolge ihrer Platzierungen. Für uns noch genügend Zeit um sich mit anderen Läufern zu unterhalten und noch ein paar Minuten im Startbereich zu entspannen. Dann war es soweit 10:40Uhr und 40 Sekunden.

5-4-3-2-1 und los gehts. Der erste Kilometer verläuft flach durch Sand in Taufers, ehe es in einen Singletrail ging, der uns direkt an die Bergstation des Speikboden bringen sollte. Wir arbeiteten uns durchs Feld – ich voraus und Benjamin immer hinter mir. Teams kamen keine an uns vorbei, lediglich drei Einzelläufer. Wir walzten regelrecht durchs Feld. Kurz nach Kilometer zwei spürte ich plötzlich einen Stich neben dem Ohr. Eine Wespe, das habe ich gerade noch gebraucht. Es brennt wie Hölle, ich versuche den Schmerz zu übergehen und wir laufen unser Tempo weiter. Die Zuschauer an der Strecke treiben uns nach oben. Immer mehr Läufer überholen wir, wir sind gut unterwegs. Ein Läufer, den wir schon kurz nach dem Start überholt haben, klemmt uns an den Hacken. Zum überholen sind wir ihm aber zu schnell und so folgt er in unserem Windschatten.

Endlich wird es lichter. Der letzte Kilometer wird angekündigt. Als wir aus dem Waldstück hinauskommen können wir das Ziel sehen, es liegt noch knapp einhundert Meter über uns. Also nochmal alles rausholen und kämpfen. Immer mehr Leute stehen nun an der Strecke und peitschen uns an. Die letzten Meter tun weh, nochmal auf die Zähne beissen und dann haben wir es geschafft. Ich brauch erstmal Luft und lasse mich einfach im Ziel hinfallen. Früher dachte ich immer, wenn ich die Langläufer im Fernsehen gesehen habe, so ein Quatsch, aber heute brauch ich auch die kurze Entspannung.

TAR2014-Tag5-10

Trinken, abklatschen, Massieren und Pasta-Party, alles findet heute direkt an der Bergstation statt. Wir sitzen gemütlich auf der Wiese und beobachten, wie ein Läufer nach dem anderen hochkommt. Der Ruhetag kann jetzt beginnen. Nachdem wir wieder im Tal sind, relaxen wir an der geschmolzenen Eisfläche in Sand in Taufers um unsere Beine abzukühlen. Abends gehts dann zum Pizza essen mit anderen Läufern. So ist der Transalpine-Run für alle sehr entspannt.

Sand in Taufers

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