Allgäu Vertical – Der Wahnsinn zum Jahresbeginn
Ich bin ja einer, der lieber mit der Seilbahn auf die Berge fährt um dann entweder mit Ski oder Snowboard gen Tal zu fahren oder einfach runter rennen. Doch seit 2013 hat sich das geändert. Das Bergauflaufen macht mir richtig Spass, wenn ich über 20 Prozent Steigung meine schweren Knochen nach oben bugsiere.
So richtig Blut habe ich aber erst beim Bergsprint in Scuol geleckt. 6,8 Kilometer steil nach oben auf der Skipiste. Zum Glück nur Wiese, aber dafür Temperaturen um die 28 Grad. Oben angekommen wusste ich nicht wirklich ob ich vor Erschöpfung umfallen sollte oder jubelnd einfach rumhüpfen. Ich entschied mich für das Verschnaufen und Kraft tanken. Da war es geboren, das Skyrunning für mich. Einfach nur nach oben und am Gipfel ist Schluss.
Wenn man dann mal zwischen den Jahren auf dem Sofa sitzt, die Kinder sind schon im Bett und endlich mal dazu kommt, seine Planung für 2014 zu vervollständigen ploppen fallen mir immer wieder einmal ein paar nette Events auf. Die meisten verwerfe ich gleich. Entweder doch etwas zu extrem oder zu weit weg.
Doch ich blieb bei einen Bergauf hängen. Der Allgäu Vertical. Geradeaus die Weltcup-Skipiste nach oben. Entweder mit Skiern, Schneeschuhen, Bergschuhen oder eben hochrennen. Wie geil ist das denn! Und dann auch noch abends. Schick mit Stirnlampe den Berg erleuchten. Da muss ich dabei sein. Also schwups angemeldet und so habe ich Im Januar nun 4 schicke Events gleich zu Jahresbeginn. Revierguide in Tübingen, Dreikönigslauf in Steisslingen, Crosslauf in Radolfzell und eben den Allgäu Vertical.
Wenn ich ehrlich bin, wusste ich nicht so recht, was mich wohl erwartet. Kaum angemeldet machte ich mir dann das erste mal auch Gedanken um die Ausrüstung. Schließlich ist die Piste, die es nach oben geht mit Pistenraupen gut präpariert, und wer Weltcupstrecken kennt, weiss auch, dass die nicht gerade über eine fluffige Auflage verfügen. Mit meinen herkömmlichen Trailschuhen komm ich da nur bedingt hoch. Also Rechner noch anwerfen und die Recherche starten. Welche Grödel sind für Trailrunning geeignet. Vor allem für ein Skyrace. Leicht müssen sie sein und gut an den Schuhen halten. Da ist die Auswahl recht beschränkt.
Für den den Lauf werde ich von der Firma Nortec Sports unterstützt. Deren Schuhkralle Nordic, das Paar nicht einmal 400 Gramm schwer, ist speziell für Trailrunning gemacht und auch der Topläufer Tadei Pivk aus Italien läuft mit den Schuhkrallen der Österreicher die Skyrace-Serie. Die werden mich bestimmt gut auf den Hügel bringen. Immerhin sind auf den 2,8 Kilometern knapp 600 Höhenmeter zu überwinden.
Das wird bestimmt ein Riesenspass. Und danach gibt’s noch Kässpätzle. Selbst Robert, Downhillspezialist aus Engen, ist auch dabei. Was will man mehr.