Das Geheimnis der der besten und glücklichsten Läufer der Welt
Born to Run – Ein vergessenes Volk und das Geheimnis der besten und glücklichsten Läufer der Welt. Wer kennt ihn nicht, den Titel dieses Bestseller, der seit über zehn Jahren quasi zur Grundausstattung jedes Läufers gehört?
Auf den Spuren des ursprünglichen Laufens geht es nicht nur um die Geschichte der Luna Sandals, sondern auch um ein sagenumwobenes Rennen durch eine der unwirklichsten Wüsten Mexikos. Ein Langstreckenrennen über 50 Meilen (ca. 80 Kilometer), das dort schon seit zig Jahrzehnten statt findet. Einst von den wohl besten und glücklichsten Läufern der Welt einzig und alleine mit dem Zweck ins Leben gerufen, das Glück im Laufen zu finden.
Copper Canyon Ultra – 13 Jahre Laufgeschichte
Am 1. März 2015 ist es wieder soweit: Seit dreizehn Jahren als „Copper Canyon Ultra“ bei Laufverrückten in der ganzen Welt bekannt, findet es auch dieses Jahr wieder im Gedächtnis an den 2012 verstorbenen Caballo Blanco unter dem Namen „Caballo Blanco Ultra“ statt. Aber wie auch immer es heissen mag, für mich ist es eines der verrücktesten Rennen, das man mitlaufen kann.
2013 war ich selbst dabei und konnte mich davon überzeugen, dass eine große Laufveranstaltung auch ganz anders funktionieren kann, als die bei uns zum Marken- und Shopping-Spektakel verkommenen Highspeed und Bestperformer Laufveranstaltungen. Nämlich indem man es im eigenen Rhythmus angeht und es wie die Einwohner Uriques macht: so wie man ist läuft man ganz ohne viel Tamtam einfach los.
Läufer aller Couleur kommen zum Spass am Laufen
Klar, mittlerweile verwandelt sich dieses Kaff somewhere else in Mexico für mehrere Tage in ein riesiges Camp für Läufer aller Couleur. Und trotzdem denkt man sich: hier ist das kein störender Gegensatz sondern ganz im Sinne der Veranstaltung. Alt, jung, Profi, Amateur, Europäer, Japaner, Nord- und Südamerikaner. Wer es braucht, hat modernste Hightech unter den Füssen. Wer es nicht braucht, läuft in Minimals oder gleich in Sandalen. Man läuft halt, wie man es selbst für sich am Besten findet.
Modernst ausgestattete Läuferathleten starten neben einheimischen Bäuerinnen in Bundfaltenröcken in ihren Alltagssandalen. Und keiner ist im Vorteil. Besser noch: alle erreichen ihr Ziel. Denn ob Hightech- Schuh oder ein mit einer Schnur am Fuß befestigter Autoreifengummi – Hauptsache ist, man hat Spaß und wird beim Laufen glücklich.
Klingt und ist verrückt. Und gut vorbereitet sollte man schon sein. Denn bei Backofentemperatur geht es, wie gesagt, 80 k durch die Canyons. Aber die Strecke ist viel zu schön um unter der enormen Anstrengung zu leiden und einfach nur blind nach einer Bestzeit zu hecheln. Es ist einfach ein die Seele bereicherndes Lauf-Abenteuer.
Obst und frisches Bier
Versorgungsstationen bestehen aus Ziegenkarren, Ladeflächen von verbeulten Pickups oder einfach nur aus einem schattigen Plätzchen an dem es frisch gepflückte Grapefruits gibt (die besten die ich je gegessen habe). Am allerschönsten aber waren dann für mich die letzten Kilometer als sich die Sonne senkte, die Canyons kupferfarben schillerten und eine unheimliche Stille entstand, so dass ich mein Herz bumpern hören konnte. Pures, einfaches Glück. Und im Ziel warten alle mit einem Tecate-Bier bis auch die Letzten angekommen sind.
Wer also einen Event fernab von Europop, Beachflags und Promo-Zirkus sucht. Der Caballo Blanco Ultra ist eine Reise wert und ein Rennen das seinesgleichen sucht.
Auch in diesem Jahr nehmen wieder einige Läufer aus Deutschland teil, die auf den Spuren Caballo Blanco laufen möchten.
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