Courmayeur Mont Blanc Skyrace – Straight Into Heaven

von 10. September 2015Italien, Reiseberichte

Ein grandioses Panorama erwartete die etwa 350 Trailrunner und Bergläufer beim 1. Mont Blanc Skyrace von Courmayeur (1224 m) im italienischen Aostatal auf ihrem Weg hinauf zur Punta Helbronner (3.462 m) am Mont Blanc (4.810 m), dem höchsten Gipfel der Alpen. Die deutschen Trail- und Bergläufer Stephan Tassini-Prell, Benjamin Sperl und Matthias Schwarze waren bei der Premiere des Mont Blanc Skyrace in Courmayeur dabei.

Bergdorf zeigt sich entspannt

Viele Trailrunner kennen den höchsten Berg der Alpen nur von seiner Nordseite. Doch diesmal sollte das Spektakel nicht in Chamonix, sondern in Courmayeur in Italien steigen. Das verträumte Bergdorf ist beim berühmten UTMB lediglich eine Durchgangsstation, heute ist es der Start zu einem atemberaubenden Skyrace.

Noch 48 Stunden vor dem Rennen ist es ruhig in Courmayeur. Kaum Werbung im Ort und das Leben geht seinen gewohnten Gang. Die drei deutschen Starter erklimmen zur Vorbereitung den Berg und empfinden die Strecke zwar als steil, aber nicht so spektakulär, wie im Vorfeld angekündigt. Doch an der Punta Helbronner, der Gipfelstation der neuen Seilbahn angekommen, waren die Bergriesen der Alpen ganz nah. Der freie Blick nach Italien, der Schweiz und Frankreich riss zu Begeisterungsstürme hin.

Spätestens am Abend vor dem Rennen machte sich dann doch so etwas wie Event-Stimmung in Courmayeur bemerkbar. Die Läufer trafen sich zum finalen Briefing. Aufgrund einer heranziehenden Schechtwetterfront wurde der Start von 10 auf 8Uhr am Morgen verlegt.

Courmayeur im Fieber

Es war Renntag und Courmayeur war nicht mehr wieder zu erkennen.
Das Dorf brannte vor Atmosphäre. Der Fernsehsender Sky berichtete live, X-Bionic war überall präsent und alle Athleten wirkten extrem ausgerüstet.

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(c) vanessa d’agostino

Vom Start weg kann man auf der gesamten Strecke das Ziel den Punta Helbronner, der im strahlend blauen Himmel erschien, erblicken. Schnell geht es los. Die ersten drei Kilometer sind ungewohnt flach für Bergläufer. Was wird da nur auf den nächsten acht Kilometern noch alles kommen. Schneller als gedacht ist sie dann da. Wie eine Wand baut sich der Trail vor en Lauern auf. Was am Vortag noch schön im Zickzackkurs nach Oben ging ist heute eine gerade Linie. Gegenüber der ersten Begehung ist das hier nun etwas ganz was anderes. Das Skyrace ist ein doppelter Kilometer Vertical, auf den nun folgenden  vier Kilometern bis zur Mittelstation liefendie Athleten einfach direkt über den Wiesengrad 1.000 Höhenmeter bergauf.

Wechsel zwischen Laufen und Klettern

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An der Mittelstation „Pavillon“ tauschten dann die Läufer ihre Stöcke gegen ihren Helm. Noch einmal vier Kilometer bis zum Ziel. Doch auch noch 1.200 Höhenmeter.  „Die Strecke die ich zwei Tage zuvor gelaufen bin, war einfach nicht mehr da“, so Benjamin Sperl danach in Ziel. Wieder ging es einfach nur nach oben, Trails gab es schon lange keine mehr. Die Helmpflicht war sicherlich sinnvoll, denn herabstürzendes Geröll von weiter vorne laufenden Läufern gab es immer mal wieder.

Jetzt begann der letzte Teil der Strecke. Die Läufer waren bereits auf über 3.000 Meter, als die Strecke dann nur noch zum klettern war.  Zwischen großen Steinbrocken, Geröllfeldern und an Kletterseilen ging es hoch zum Refugio Torino. Noch eine kurze Laufpassage am Gletscher entlang, ehe es über Leitern zur Aussichtspalttform der Gipfelstation am Punta Helbronner. Tosender Applaus für alle Trailläufer gab es dann auf den letzten Metern und im Ziel auf dem dem Sonnendeck. Es ist geschafft: drei Kilometer Straßenlauf, vier Kilometer Berglauf, knapp ein Kilometer feinste Trails und drei Kilometer Klettern – ein Skyrace der feinsten Art.

Stephan Tassani-Prell wurde am Ende mit Gesamtrang 18 (4. Platz Veteranenklasse/2:10:59 Std.) bester Deutscher.  Auf Rang 25 folgte der junge, starke Benjamin Sperl (2:15:07 Std.), sowie Matthias Schwarze (160./2:56:09 Std.).

Courmayeur

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