Laufen mit Stöcken
Trailrunning-Stöcke sind ein wichtiges Accessoires vor allem in den Bergen. Steile Anstiege und ebensolche Bergabpassagen erfordern zum einen eine gute Kondition und eine ebenso gute Trittsicherheit. Trailrunning-Stöcke können hier dem Läufer eine gute Entlastung bieten, wenn sie richtig eingesetzt werden.
Bereits seit den 1970er Jahren, als die schwäbische Firma LEKI die ersten Wanderstöcke auf den Markt gebracht hat, werden die Stöcke eingesetzt. Beim Trailrunning haben sich die Stöcke noch einmal weiterentwickelt. Zum einen wurde extra am Gewicht gearbeitet und auch die Steifigkeit wurde verbessert. Heute nutzen sowohl Hobbysportler, wie auch die Weltelite Stöcke beim Trailrunning. Die Trailrunning-Stöcke sind mittlerweile High-Tech Produkte mit vielen innovativen Materialien und Erfindungen.
Wichtig für die Sicherheit – Gut für die Ausdauer
Traistöcke erhöhen nachweislich die Trittsicherheit und unterstützen den Sportler bei steilen Auf- und Abstiegen. Zudem entlasten Trailrunning-Stöcke die Beinmuskulatur.
Aber warum ist das so?
Wegrutschen und massive Ermüdung sind die häufigsten Ursachen für Stürze. Mit Trailrunning-Stöcken können beide Probleme abgemildert werden.
Die Stöcke geben in schwierigen Situationen wie rutschigem Untergrund, steinigen Abschnitten, unwegsamen Gelände oder bei Bachüberquerungen deutlich mehr Halt und wenn man doch einmal wegrutscht, ist die Chance höher sich abzufangen.
Das hilft auch vor schneller Ermüdung. Die Konsequenzen daraus sind Unkonzentriertheit und langsamere Reaktion bei einem Sturz oder wenn der Läufer ausrutscht.
Bergauf kann sich der Trailrunner mit den Stöcken leicht nach oben schieben und verteilt die Belastung etwas und hat somit mehr Reserven für schwierige Passagen. Bergab nutzt man diese stützend um die Aufprallenergie in der Ferse zu dämpfen.
Die Stocklänge
Die Haupteinsatzzwecke der Trailrunning-Stöcke sind:
- Bergauf laufen
- Bergab laufen
- Schwierige Passagen meistern
- Unterstützung auf langen Trails
Trailrunning-Stöcke sind entweder fest auf eine Größe ausgerichtet oder in der Größe verstellbar. Die verstellbaren Varianten sind in der Regel schwerer, haben aber mehr Einsatzmöglichkeiten. Als Materialien werde entweder Aluminium oder Carbon (sehr leicht, jedoch nicht so stabil) oder ein Gemisch aus Aluminium und Carbon verwendet.
Faltbar sind inzwischen die meisten Stöcke. 2-4-teilige Stöcke gibt es auf dem Markt. Je mehr Glieder, umso kleiner lassen sich die Stöcke falten und im Rucksack verstauen. Als optimale Länge kann man etwa mit der Formel 0,66 x Körperhöhe bestimmen. Nach dem Anlegen des Trailrunning-Stocks sollte der Läufer einen rechten Winkel in der Armbeuge haben.
Unterwegs kann es sein, dass es ab und an sinnvoll ist die Stöcke zu verstellen. Vor allem bergab und bei schwierigen Abschnitten werden sie verlängert. Dafür gibt es aber keine Formel, da es individuell eingestellt wird.
Die Technik
Ihr braucht nicht auf jedem Abschnitt einer Tour die Stöcke. Bei einfachen Wegen würdet ihr mit den Stöcken einfach nur herumstöckeln. Erst wenn es steiler bergauf / Bergab geht oder unwegsam wird, dann sind sie optimal.
Bergab
Die Auftrittsenergie ist bergab im Fersenbereich enorm hoch und die Schuhhersteller dämpfen dort ihre Sohlen besonders gut. Sie wollen aus der Belastungsspitze eine abgeflachte Welle machen. Denn ein hoher Peak geht von der Ferse über das Knie, die Hüfte bis weit in die Wirbelsäule. Mit Trailrunning-Stöcken könnt ihr einen sanfteren Auftritt noch verbessern und schont damit die Gelenke.
Dazu macht ihr die Stöcke ca. 5-10cm ( je nach Steilheit ) länger und stützt euch immer nach vorne ab. So fangt ihr einen Teil der Auftrittsenergie ab.
Wird es dazu noch sehr unwegsam, könnt ihr die Stöcke als zusätzliche Stabilitätshilfe einsetzen. Wo genau ihr die Stöcke aufsetzt, hängt dabei vom Gelände ab, versucht aber etwas weiter nach außen aufzusetzen.
Bergauf
Hier dienen die Stöcke als Schubinstrument. Man setzt sie im 45 Grad Winkel an und schiebt sich nach vorne. Das ist dem Nordic Walking sehr ähnlich. Es können hier, je nach Gelände drei Arten des Stockeinsatzen gemacht werden.
Doppelstockeinsatz – Man setzt bei Stöcke gleichzeitig auf und schiebt sich so nach oben. Der Vorteil ist, dass man eine höhere Entlastung für die Beine vornehmen kann und auch auf engen Passagen die Stöcke effektiv einsetzt.
Paralleleinsatz – Linker Fuß, rechter Stock; rechter Fuß, linker Stock. Wenn die Wege breiter und nicht so steil sind ist diese Art des Stockeinsatzes am Effektivsten.
Der größte Vorteil liegt in der Entlastung der Beine, die nicht so schnell ermüden.
Unwegsames Gelände
Hier stellen sie einen enormen Sicherheitsgewinn dar. Insbesondere bei längeren Touren dienen sie zum Abstützen und verbessern das Gleichgewicht. Solche Passagen erfordern zudem auch viel Konzentration und da ist ein verlässliches Hilfsmittel Gold wert.
Passt aber auf wo ihr die Stöcke aufsetzt, die dürfen nicht wegrutschen!
Was ist der passende Stock?
Kann ich auch Wanderstöcke verwenden – klar, jederzeit. Jedoch sind die herkömmlichen Wanderstöcke nicht besonders leicht. Beim Trailrunning wird auf jedes Gramm geachtet. So gibt es faltbare Stöcke mit knapp 100 Gramm pro Stock bereits auf dem Markt. zu den bekanntesten Marken zählen LEKI, Black Diamond, Cover, Fizan und Komperdell. Alle haben sehr leichte und speziell auf das Trailrunning abgestimmte Stöcke im Angebot.
Material
Aluminium, Carbon oder ein Alumiumstock mit Carbon-Ummantelung.
Für die Griffe gibt es entweder Kunststoff, Kork, EVA-Schaumstoff. Zudem haben alle Trailrunning-Stöcke Schlaufen für eine gute Fixierung und Führung.
Teller sind entweder sehr klein oder abnehmbar, da Trailrunning hauptsächlich in den Sommermonaten stattfindet kann man getrost darauf verzichten.
Als Spitzen kann zwischen Gummi und Metall gewählt werden. In der Regel liefern die Hersteller beide Varianten direkt mit.