Montafon – Arlberg Marathon 2014

von 11. August 2014Österreich, Reiseberichte

Alle Jahre wieder. Es wird schon fast zur Regelmäßigkeit, dass wir am ersten Juli-Wochenende nach Silbertal ins Montafon fahren. Und so war es auch 2014 wieder. Das „Familientreffen“, der Montafon – Arlberg Marathon 2014 wurde in diesem Jahr mal nicht zur Hitzeschlacht, sondern angenehme Temperaturen herrschten für die Läufer.

Neue Strecken

In diesem Jahr hatte der Renndirektor Günther Ernst sich noch einmal die Strecken vorgenommen und einige Änderungen durchgeführt. Der Panoramalauf verkommt mit seinen 16 Kilometern inzwischen zum Sprint, dafür gab es beim T33 zum ersten mal auch eine Laufwertung. Auch der Marathon erfuhr eine Änderung. Der Schlussabschnitt, der sehr viel Asphaltanteile hatte wurde auf die Paroramatrail-Strecke umgeleitet und so noch einen Abstieg und kurz vor Schluss einen satten Abstieg eingebaut.

Doch alles von Vorne. Wie jedes Jahr hatten wir wieder unser Quartier im Zielort Sankt Anton bezogen, damit wir nach dem Rennen entspannt das Schwimmbad geniessen und am gemeinsamen Abendessen teilnehmen können. Nachteil ist, dass wir dafür bereits morgens um sechs Uhr mit dem Shuttlebus nach Silbertal fahren müssen und so das Frühstuck eben schon um fünf startet.

25 Frauen und Männer aus Konstanz sind dieses Jahr dabei, zusätzlich ist auch noch Uli von Pro7 spontan angereist, da ich ihm beim Training von diesem Lauf vorschwärmte.

Das Wetter passt

Als wir Richtung Bus laufen ist das Wetter prima. Bewölkt und nicht zu kalt. Es könnte perfektes Laufwetter werden. Der Bus bringt uns von Tirol nach Vorarlberg einmal um den Bergrücken, der heute von allen zu bewältigen ist. In Silbertal angekommen begrüße ich den Bürgermeister von Silbertal, Thomas Zudrell, der auch dieses Jahr wieder den Lauf eröffnet. Günter Ernst, der Renndirektor, ist auch schon unterwegs. Er hat für dieses Jahr drei neue Strecken in Berg gemalt.

Der Panoramalauf wurde gekürzt und hat nun auch noch ein paar Höhenmeter weniger, dafür ist er ideal für Einsteiger. Der T33, der einst als Marsch ausgeschrieben wurde ist nun ein toller Trail, der vor Allem im Schlussabschnitt mit richtig tollen Trails aufwartet. Der Marathon hat in diesem Jahr auch einen neuen Schlussabschnitt und führt über die Strecke des Panoramalaufs. Somit kommen noch einmal 250 Höhenmeter dazu und ein spektakulärer Downhill.

Kurz vor dem Start entdecke ich dann auch noch Stephan Hugenschmidt, der sich nach seinem Sieg vor zwei Wochen beim Zugspitz Ultratrail, spontan für den Marathon angemeldet hat. Ein kurzer Plausch und wir verabreden uns im Ziel, denn der Marathon startet eine Stunde nach dem T33.

Pünktlich um acht Uhr gehts los. Anstatt einmal durch Silbertal und wieder zurück, geht der T33 direkt Richtung Winterjöchl hinauf zur Freschhütte. Überraschenderweise ist das Tempo sehr hoch und ich kann mich in der Spitzengruppe festbeissen. Das hatte ich so gar nicht vor, als es in den ersten langgezogenen Anstieg geht. Aber ich gehe das Tempo mit. Die Wolken beginnen sich zu entleeren und die Läufer ziehen schnell ihre Jacken über, da zudem noch ein etwas unangenehmer Wind aufkommt.

Die Laune ist extrem gut und an jeder Station gönne ich mir eine kurze Pause – ironischer weise verliere ich nur geringfügig und nehme immer wieder schnell Tempo auf. Wieder geht es vorbei an der Kulisse von Schlafes Bruder. Durch die tief hängenden Wolken bekommt die Kulisse eine fantastische Atmosphäre.

Trail am Winterjöchl

Am Winterjöchl, dem höchsten Punkt des Rennens geht es über einen Naturtrail, der sich mit Wiesen Gebirgsbächen und wild herum liegenende Steinen abwechselt. Technisch sehr anspruchsvoll ist es hier. Ein Fotograf at sich an einer perfekten Stelle platziert, verpasst es aber mich zu fotografieren. Damit es aber was mit dem Foto wird, drehe ich kurz um und laufe einfach nochmal. Spass ist schon wichtig bei solchen Läufen.

Nun geht es über die Landesgrenze nach Tirol stetig bergab. Ich erhöhe noch einmal mein Tempo und kann einige Läufer, die durch meine Pausen an mir vorbeigezogen sind, wieder überholen. Vorbei an der Konstanzer Hütte geht es Richtung Sankt Anton. Fünf Kilometer vor dem Ziel teilt sich die Strecke. Die Marathonläufer biegen nach rechts ab, die T33-Läufer nach links in die Rosannaschlucht.

Ein traumhafter Trail schlängelt sich am Fluss entlang hinunter nach Sankt Anton. Einen Kilometer vor den Ziel spukt uns die Schlucht wieder aus und wir laufen direkt ins Ziel. Drei Läufer tauchen vor mir auf, ca. 100 Meter haben sie noch Vorsprung, das könnte ich schaffen. Doch am Wegesrand taucht Günter Ernst am Wegesrand auf und feuert mich an. Ich bleibe kurz stehen für ein gemeinsames Foto, ehe ich wieder die Verfolgung aufnehme. Es reicht natürlich nicht mehr für alle Drei, aber eine Position kann ich noch gutmachen und so lande ich auf einen genialen neunten Gesamtplatz.

Stephan Hugenschmidt dominiert

Immer mehr Läufer des T33 und des Panoramalaufs erreichen das Ziel, als der Führende des Marathons angekündigt wird. Nach drei Stunden und 14 Minuten erreicht der Radolfzeller ganz locker das Ziel. Weit und breit keine Verfolger. Nur zwei Wochen nach seinem Triumph an der Zugspitze gewinnt er auch diesen Lauf mit großem Vorsprung. Selbst ein Sturz konnte ihn nicht stoppen.

Nun heisst es regenerieren und wieder Kraft tanken für die kommenden Aufgaben. Nach dem Lauf wird noch entspannt gemeinsam gegessen und gefeiert. Der nächste Tag ist sonnig und warm. Wir planen noch eine kurze Wanderung ehe es zurück nach Konstanz geht. Für das kommende Jahr ist schon wieder gebucht und auch die Anmeldung für den Lauf ist schon wieder geöffnet.

Silbertal

Sankt Anton

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