Teamläufe – für und wieder

von 17. September 2015Top Thema

Gerade ging der 11. Gore-Tex Transalpine Run in Sulden in Italien zu Ende. Der Lauf zählt zu den renommiertesten Teamläufen in der Trailszene. Es ist gar nicht so leicht über mehrere Tage mit einem Teampartner über lange Distanzen zu laufen. Was macht die Faszination für Teamläufe aus und was gibt es zu beachten.

Mit seinem Partner oder Trainingspartner einmal einen Event gemeinsam zu laufen ist für viele Sportler ein großer Wunsch. Bei einem klassischem Lauf ist das oft möglich, einfach einmal einen Marathon von der Startlinie bis zum Ziel nebeneinander zu laufen oft kein Problem. Man kennt sich und hat auch schon im Vorfeld viel miteinander trainiert. Beide können hier sehr gut voneinander profitieren und pushen sich so oft zu persönlichen Bestleistungen.

Wenn ein Event über mehrere Tage geht und so die Teams nicht nur auf der Strecke, sondern auch sonst aufeinander hängen kann der Lauf schnell zur Herausforderung als Team werden. Es stellt sich schnell die Frage, halte ich es mit meinem Teampartner über mehrere Tage, Tag und Nacht, aus? Kann ich, wenn ich mal stärker bin, meinen Partner unterstützen, oder nehme ich als Schwächerer überhaupt die Hilfe an?

Die Vorbereitung

Wie in einer Beziehung, so ist das auch beim Laufen. Es gibt gute und schlechte Tage. Wichtig ist es aber, dass man die „Macken“ des Partners kennt und diese auch akzeptiert. Unablässig ist es auch schon im Vorfeld, also in der Vorbereitung „durch Dick und Dünn“ zu gehen. So lernt man schnell die Stärken und Schwächen des Partners kennen. Ein gemeinsames Trainingswochenende ist oft Aufschlussreicher als 2-3 Mal pro Woche für eine oder mehrere Stunden zu trainieren. Hier lernt man den Teampartner auch von der „privaten“ Seite besser kennen.

Muss ich meinem Partner auf Schritt und Tritt folgen?

Nein, es sei den, das Team harmoniert so perfekt, dass beide gleich stark, die selben Bedürfnisse und Interessen haben. Das kommt selbst in der besten Beziehung nicht vor. Wenn man 4-6 Stunden unterwegs ist, da kann man auch mal ruhig ein paar Meter mit anderen Läufern unterwegs sein. Wichtig ist aber, seinen Partner nicht aus den Augen zu verlieren. Denn schwächest er ist es wichtig, für den nötigen Anschub zu sorgen. Genauso am Berg. Auch hier ist oft Unterstützung von Nöten.

Mein Team-Partner geht mir auf den Wecker

Irgendwann kommt der Moment, wo man sich überlegt, warum man gerade mit diesem Partner auf Tour ist. Das kann am ersten Tag passieren, aber auch irgendwann mittendrin. Jetzt beginnt die eigentliche Herausforderung. Denn nicht die Distanz oder die Schwierigkeit der Strecke lassen viele Läufer scheitern. Oft ist das das Zusammenspiel der Team-Partner untereinander. Der eine quatscht zu viel, der anderen macht ständig Bilder. Einer ist zu schnell oder der Rhythmus passt einfach nicht. Hier ist es wichtig die Ruhe zu bewahren. Ein kurzes innehalten und ein gemeinsames Gespräch können Wunder wirken. Oft sind das die Schlüsselsituationen eines Rennens. Der Stärkere kümmert sich um den vermeintlich Schwächeren. Das hat nicht immer etwas mit der Kondition sondern oft mit dem Kopf zu tun. Hier können Team-Partner über sich hinaus wachsen.

Das gemeinsame Ziel

Am Ende ist dann doch oft vieles vergessen, denn das Ziel vor Augen werden noch einmal Kräfte mobilisiert und der Teamgeist kehrt zurück oder wird nochmal auf eine neue Ebene gehoben. Die Zweckgemeinschaft hat das gemeinsame Ziel erreicht. Hinter der Linie zeigt sich dann, wie die Zukunft aussieht. Gibt es weitere gemeinsame Events oder endet hier die Zweisamkeit.

Fazit

Ein Teamlauf bindet die Partner über eine längere Zeit aneinander. Hier gilt es, wie in wahren Leben die positiven als auch die negativen Seiten des Partners zu akzeptieren und die Stärken gegenseitig auszunutzen. Solche Art von Läufen sind die Königsdisziplin im egoistisch geprägtem Laufsport. Denn nicht die eigene Stärke bestimmt das Rennen, sondern die Schwächen der Partner.

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