Snowrunning in Graubünden

von 13. Januar 2020Reiseberichte, Schweiz Berichte, Slider

Der Swiss Snow Walk & Run in Arosa ist etwas ganz Besonderes

Arosa in Graubünden, liegt eingebettet in die wunderschöne Bergwelt im  Osten der Schweiz mit dem Rothorn und dem Weißhorn als höchste Berge mit knapp 3.000 Metern. Arosa selbst befindet sich auf fast 1.800 Metern, ist Luftkurort und gehört seit 2014 zum Skigebiet Arosa Lenzerheide. Neben Tourismus ist Arosa auch für Kunst und Kultur bekannt. Der Bergort ist zudem bemüht, Sommer- und Wintertourismus in ein ausgewogenes Verhältnis zu bringen.

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Die Anreise nach Arosa macht man am besten mit der Bahn. So hat man genügend Zeit, den Wechsel der Landschaft hinaus von der Industriestadt Chur in den Bergort zu beobachten. Die Rhätische Bahn schlängelt sich auf ihren schmalen Gleisen eng angeschmiegt an den Berg. Anstatt mit einem „Hallo“ grüßt man sich im rätoromanischen Graubünden mit einem fröhlichem „Allegra“, eine eigene Sprache.

16 Jahre Wintertrail in Arosa

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Christoph und Carsten mit der Pressesprecherin Anita Fuchs

225 Pistenkilometer gibt es im Winter zu befahren, zudem geizt die Region nicht mit unzähligen Winterwanderwegen. Was liegt also näher, diese auch im Winter sportlich zu nutzen. Bereits seit 16 Jahren gibt es daher den Swiss Snow Walk & Run Arosa, der die Sportler über verschiedene Strecken bis hoch aufs Weißhorn bringt. Oberste Prämisse ist immer, dass die Läufer bestens präparierte und schneebedeckte Wanderwege laufen können.

Zu Beginn des Jahres treffen sich Lauf- und Naturbegeisterte, um beim Swiss Snow Walk & Run die Wintersonne auf den malerischen Wegen zu genießen.

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Eine kleine Stärkung vor dem Lauf

Anreise mit der SBB

Seit Jahren wollte ich auch schon mal bei dem Lauf dabei sein und so war es nun an der Zeit, dass ich mich vom Bodensee auf den Weg machte, der Bergidyll zu belaufen. Früh morgens ging es mit dem Zug nach Arosa. Wir waren nicht die einzigen, die an diesem Tag die Bahn nutzten, um nach Arosa zu kommen. Zwischen klassischen Wintersportlern waren auch sehr viele Läufer, Walker und Nordic-Walker mit in der Bahn. Auf den versprochenen See mussten wir lange warten. Unterwegs konnte man lediglich schneebedeckte Spitzen sehen, doch rechts und links der Bahnlinie dauerte es bis knapp über 1.000 Meter, dass schneebedeckte Hänge ist stetig begleiteten. In Arosa selbst war dann das Winterparadies. Schneebedeckt und ein traumhafter Wintertag erwartete uns im Bergdorf. Es war angerichtet für einen wunderschönen Wintersporttag.

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Freunde Treffen – Riccarda mit ihrem Mann Jens, dem Organisator der TorTour de Ruhr und Autor des Buchs „Der Wüstenläufer“.

Eigens für die Veranstaltung wurde die Eishalle in ein großes Festzelt umgebaut mit Biertischen, lecker Verpflegung und der Ausgabe de Startnummern. Da in Arosa auch Eishockey gespielt wird, standen ausreichend Umkleidemöglichkeiten zur Verfügung und nach dem Lauf auch für alle heißes Wasser.

Unterhaltung und Sport bei Sonnenschein

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Der Start selbst war am Obersee in Arosa. Bands spielten auf, die Läufer genossen die Sonne in den Liegestühlen, ehe ein Lauf nach dem anderen startete. Der Swiss Snow Walk & Run ist auch ein Lauf, wo das eine oder andere Schweizer Sternchen seine Laufschuhe schnürt und sich sportlich ins Rampenlicht stellt. Ich hatte mir die 12 Kilometer vorgenommen. Long Distance heißt das hier in Arosa und ist mit 370 Höhenmetern gespickt. Die Strecke geht einmal rund um den Obersee, ehe der Weg in den angrenzenden Wald biegt und sich langsam, aber stetig nach oben schlängelt. Vom See aus kann man die Läufer sehen, die unter der Tschuggenbahn hindurchlaufen um dann noch einmal kurz über die Straße auf dem Winterwanderweg zur Tschuggenalm, wie an einer Perlenschnur gezogen, laufen.

Auf halben Weg nach oben erreichen wir die Baumgrenze. Die Sonne wärmt die Läufer, oder ist es doch die Anstrengung, bergan zu laufen, knapp an der 2.000 Meter Grenze? – Egal, denn die Strecke wird von Meter zu Meter schöner. Wanderer säumen den Weg und feuern die Athleten an. Die klassischen Wintersportler auf ihren Skiern und Snowboards schauen etwas ungläubig, dass hier über 1.300 Läufer die Wanderwege im Laufschritt erklimmen.

An der Tschuggenalm ist gefühlt der härteste Teil der Strecke vorüber, nur noch leicht steigt die Strecke an und nachdem wir die Talstation der Brüggerhornbahn auf 2.015 Meter passieren geht es fluffig wieder ins Tal.

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Der Wanderweg schlängelt sich noch ein ganzes Stück oberhalb der Baumgrenze. Als die Läufer in ein Waldstück einbiegen kommt auch gleich ein letzter Anstieg. Der Sprecher im Zielraum ist schon zu hören, weit kann es nicht mehr sein. Auf den letzten Metern geht es nochmal recht steil bergab. Der Weg ist teilweise vereist, was ein paar Sportler auf den Hosenboden setzt. Eine letzte Kurve und schon läuft man über ein kurzes Asphaltstück ins Ziel. Getränke und Suppe geben den Läufern die verbrauchte Energie zurück. Die Januarsonne lädt noch ein Stück zum Verweilen am Obersee ein, ehe es in die langsam füllende Halle zurück geht, wo schon die Guggenmusik aufspielt.

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Erinnerungen, Freunde und das Bärenland

Ein Buff als Erinnerung und schon geht es wieder zurück. Im Zug bekommen wir einen Platz im Bärenabteil – der Familienwagen. Wusstet ihr, dass es in Arosa ein Bärenland gibt? Hier wird Bären aus schlechter Haltung ein artgerechtes Zuhause gegeben und natürliches Leben wieder erlernt. Das Maskottchen Arosas ist ebenfalls ein Bär.

Ein sonniger Tag in Graubünden geht zu Ende und es war wieder einmal ein Erlebnis in der traumhaften Schweizer Bergwelt.

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Nicht nur im Winter ist Arosa Sporthochburg, auch im Sommer lockt der Ort mit diversen Events. Mitte September gibt es für alle Laufbegeisterte den Arosa Trailrun. Auf Strecken zwischen 15 und 46 Kilometern gilt es die Trails um Arosa zu belaufen. Zudem gibt es hier den Arosa Energie Run für Läufer mit Handicap, die ebenso gerne die Trails der Region erkunden möchten.

Wir kommen wieder, versprochen!

Arosa

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