Transalpine Run 2013 – die erste Etappe – der Bericht
Die erste Etappe verlässt auch schon kurz nach den Start Deutschland. Schon am ersten Tag geht es von Oberstdorf nach Lech. Dafür ist der Start erst um 10Uhr und so können wir entspannt ausschlafen, Frühstücken und dann einfach kurz über die Straße stolpern zum Start. Pünktlich geht es los, die Läufer werden mit Highway to Hell aufgewärmt und zählen dann gemeinsam die letzten zehn Sekunden zum Start hinunter. Der Weg führt uns quer durch Oberstdorf, selbst der Wochenmarkt muss sein geschäftiges Treiben für ein paar Minuten unterbrechen, bis die Trailrunner über den Markt gehuscht sind.
Sind die ersten Meter noch flach und auf Asphalt, so geht es doch nach dem ersten Abzweig auf einen noch breiten Wanderweg hoch zur Heini-Klopfer-Flugschanze. Ich dachte ja, ich kann eine Blick erhaschen, doch muss ich feststellen, dass wir die Schanze nicht von Unten sondern direkt am Schanzenturm passieren. Der Weg geht weiter und ist zeitweise ein Single-Trail.. An der Wank-Hütte nach 11 Kilometer gibt es die erste Verpflegungsstation. Wasser, Gels, Runningtrinks, Nüsse und Obst. Hier werden wir gut verpflegt, denn es wartet der Aufstieg zur Fiederescharte, Nach 15 Kilometern sind wir im Hochalpinen Gelände Enge Trails wechseln sich jetzt mit Steigen ab. An den Seiten sind teilweise Seile zur Absicherung montiert, hier brauchen die Läufer einen guten Tritt. Je weiter wir uns den Grat nähern, umso kürzer und steiler werden die Kehren. Auf den letzten Metern hören wir die Kuhglocken, von Fans, die sich ein atemberaubendes Panorama ausgesucht haben.
Direkt hinter der Scharte beginnt Österreich, ein kurzer Blick zurück und weiter geht’s durch Österreich. Der Trail geht anspruchsvoll bergab und die ersten Läufer machen Bekanntschaft mit dem harten steinigen Untergrund. Kaum unten angekommen geht es auch schon wieder bergauf. Unser nächstes Ziel ist die Mindelheimer Hütte. Die Medical Crew erwartet uns schon und wünscht uns eine gute „Weiterreise“. Wir stärken uns Kurz mit Gels und Drinks, checken die Ausrüstung und schon wieder geht es bergab zum nächsten Aufstieg. Der Schrofenpass hat es dann auch in sich. Ist er zwar recht kurz, die Seilpassagen, Leitern und engen Steige wechseln sich munter ab. Unglaublich, die Fotografen des Transalpine-Run stehen tatsächlich auf den abschüssigen Hängen, um die besten Fotos zu bekommen. Ich hab schon Schwierigkeiten hier sauber zu laufen, doch am Ende des Passes gönne ich mir einen Fred-Astair-Sprung zur Feier des Tages. Jetzt geht es hinunter nach Wart zur letzten Verpflegungsstation, wir fühlen uns richtig gut und die Wege werden langsam wieder breiter. Als wir aus dem Wald kommen, sehen wir schon Wart und auch das rote Verpflegungszelt. Leider hat der liebe Gott, oder war es der Renndirektor, noch ein Tal zwischen uns und der Station gelegt. Naja, die zwei Kilometer schaffen wir auch. Jetzt heißt es sich nochmal zu Stärken für die letzten acht Kilometer. Es geht über zuerst hinunter zum Lech und dann auf der anderen Flussseite weiter bergauf, das Ganze haben wir noch zwei mal bis ins Ziel. 500 Meter bevor wir ins Ziel einlaufen wird noch schnell die Konstanzer Flagge raugekramt.
Wir sind nach 6,5 Stunden im Ziel. Wir sind zufrieden, die erste Etappe ohne Blessuren geschafft zu haben. Die Führenden waren drei Stunden vor uns im Ziel. Für uns zählt das Ankommen in Latsch nach acht Tagen.
Morgen geht’s weiter nach Sankt Anton. Das Wetter wird morgen von einer Kaltfront beeinflusst und wenn wir Pech haben gibt es sogar Schnee. Was solls, warm wird uns morgen auf alle Fälle, denn die ersten fünf Kilometer gehen senkrecht bergauf, hoch zum Rüflipass, ehe es das erste Mal etwas ebener wird. Morgen gibt es dann wieder einen Bericht.