Transalpine Run 2013 – die siebte Etappe – der Bericht
Noch zwei Tage stehen auf dem Programm und es stehen noch ein paar Herausforderungen an. Wir starten heute schon um sieben Uhr in Sankt Valentin zur längsten Etappe des Transalpine Run. Der Nebel liegt noch im Tal und es ist auch noch etwas kühl als wir uns auf die schnellen ersten 21 Kilometer machen.
Die Strecke geht bergab. Asphalt und Schotterwege wechseln sich ab. Wir haben ein ziemlich hohes Tempo. Bis zur ersten Verpflegung bei 10 Kilometer brauchen wir nur 56 Minuten. Das ist schon fast Straßenlauftempo. Naja, es geht auch gut bergab. Wir müssen uns aber trotzdem Zügeln denn ab Kilometer 21 in St. Georg beginnen die Steigungen. Es geht hinauf nach Stilfs und von da aus weiter durch den Nationalpark wieder hinunter nach Gormagoi. Jedoch wird nicht die direkte Route gewählt, sondern die etwas längere die mehr bergauf und –ab geht. Nach Kilometer 28 erreichen wir dann den Ausgangspunkt für unseren finalen Anstieg.
Majestätisch liegt das Bärenjoch vor uns. Die ersten 400 Höhenmeter gehen durch den Wald. Es ist sehr steil und wir müssen uns gut konzentrieren, denn der Weg ist recht schmal. Immer weiter führt uns der Weg nach oben immer wieder unterbrochen von kleinen Lichtungen. Dann öffnet sich der Wald und wir stehen auf einem Hang der sich zwischen Schotter und Waldweg munter abwechselt. Die erste gefährliche Passage, die wir zu überwinden haben. Der Trail ist schmal und fällt nach rechts sehr steil ab. Wir müssen gut auf unsere Schritte achten. Nach 800 Metern ist die Passage vorbei und der Weg ist zwar nicht breiter, der Abhang dafür aber etwas flacher. Wir laufen wieder schneller.
Es geht weiter um den Berg herum, bis wir in der ferne viele kleine Punkte in der steilen Wand sehen. Inzwischen sind wir schon auf über 2.200 Meter und die Läufer kämpfen sich hinauf zur Tabarettascharte auf 2.880 Meter. 300 Meter vor dem Übergang nutzen wir eine kleine Bank vor der Enzianhütte zu einer Rast, um uns noch einmal zu stärken für die letzten Meter. Es zieht sich ziemlich nach oben, die Abstände zwischen den Kehren werden kürzer. Der Aufstieg beschwerlicher. Man kann schon die Gipfelglocken der Transalpine Crew hören, die jeden Läufer auf der Scharte begrüßen. Inzwischen ist auch die Sonne herausgekommen und wir haben einen fantastischen Blick auf die umliegenden Berge inkl. des Ortlers.
Auf der Scharte lassen die Läufer Ihren Emotionen freien Lauf. Es rollen Tränen, Läufer fallen sich in die Arme, dem Aufstieg von fast 1.800 Metern gemeistert zu haben. Es geht weiter um den Berg herum auf einer seilgesicherten Passage. Nach all der Anstrengung nach dem Aufstieg müssen wir hier noch einmal aufpassen. Doch auch das wird von allen Läufern gut gemeistert.
Der Abstieg geht danach recht flüssig. Auf über 2.600 Metern gibt es nur Geröll. Geschwindigkeit können wir erst später aufnehmen. Drei Kilometer vor dem Ziel verschwindet der Weg wieder im Wald. Nochmal ein munteres Auf und Ab. Doch dann sind wir endlich in Sulden. Für die siebte Etappe sind wir noch recht fit unterwegs. Arno zwickt zwar das Bein, das darf aber nach 220 Kilometern sein.
Morgen gibt es nochmal zwei Höhepunkte. Die höchste Querung und der längste Abstieg, der jemals beim Transalpine Run gelaufen wurde. Bei der achten Etappe heißt es dann gut durchkommen und das Finisher Shirt am Abend überziehen. Morgen Abend haben wir dann acht Etappen, mehr als 260km und über 15.000 vertikale Höhenmeter gelaufen. Manche Leute denken wir sind verrückt, so etwas zu machen. Für uns ist es ein Privileg in einer so tollen Gegend einen wunderschönen Lauf machen zu können.
Den Bericht zur siebten Etappe gibt es auch bei der-Outdoortester.de.