Verschollen im Wanderdreieck

von 22. Juni 2021Deutschland, Reiseberichte

Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang

Was macht eine Laufgruppe, die sowieso als „verrückt“ bekannt ist am längsten Tag des Jahres? – Laufen! Und am besten natürlich mit einer Herausforderung, die alle fordert. Der Plan war 172 Kilometer auf den Wanderwegen Frankenweg, Fränkischer Gebirgsweg und Fränkisches Steinreich zurückzulegen. Dafür haben sie sich weniger als 16,5 Stunden Zeit gegeben – und geschafft!

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Wieder einmal etwas neues machen. Im vergangenen Jahr bewältigten die Crazy Runners Team Frankenwald den Frankenwaldsteig in weniger als 24 Stunden und so lag es nahe in diesem Jahr wieder eine neue Challenge ins Leben zu rufen. „Verschollen im Wanderdreieck“ war das Motto, das Obercrazy Markus Franz für den längsten Tag des Jahres ausgerufen hatte und es sollte nicht minder anstrengend werden. Immerhin waren auf den 172 Kilometern mehr als 3.500 Höhenmeter im Aufstieg zu bewältigen, darunter der Döbraberg, der Haidberg und der Waldstein.

Über drei Qualitätswanderwege

Die Strecke setzt sich zusammen aus Teilen der Wanderwege Frankenweg, Fränkischer Gebirgsweg und Fränkisches Steinreich, die an genau drei Schnittpunkten aufeinander treffen. Markus rechnete kurz durch und kam zum Ergebnis 172 Kilometer lassen sich gut in 16,5 Stunden laufen und da der längste Tag des Jahres genau diese Sonnenzeit hat bot sich dieser auch perfekt für das Vorhaben an. Start und Ziel war, wie im vergangenem Jahr, der Landgasthof Haueis, von unserem Laufkollegen Johannes, denn nach getaner Arbeit wollten wir doch alle wieder gemeinsam feiern.

Pünktlich um 5:03 machte sich dann Johannes, der tagsüber noch eine Hochzeit in seinem Restaurant zu organisieren hatte auf den den ersten Streckenabschnitt. Selbst früh morgens war es schon über 20 Grad warm und auf den Waldabschnitten stand die Luft. Zudem hatte der erste Abschnitt auch gleich mehr als 500 Höhenmeter. Aber Johannes lief gleich einen guten Zeitbonus heraus, der im Verlauf des Events für viel Ruhe sorgte. Immer wieder wechselten sich Trails und kurze Straßenabschnitte durch die kleinen Dörfer des Frankenwalds ab. Zudem ist die Strecke an fast keiner Stelle eben. Es geht ständig auf und ab und so übernahm Martin direkt vor einem Aufstieg den Stafellstab, eigentlich sollte es ein modifiziertes Warndreieck sein, von Johannes und machte sich auf nach Presseck.

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Mal kurz nach Thüringen

Die Staffeln liefen gut und konnten auch den Vorsprung gut halten. An den einzelnen Wechselpunkten waren auch immer wieder Zuschauer, die die Läufer frenetisch in Empfang nahmen.  So langsam begann dann auch der Tag und die Frankenwald Weiber lauerten den Läufern immer wieder auf und scheuchten sie auf den Trails. Der nördlichste Wendepunkt, das Wanderdrehkreuz bei Blechschmiedenhammer leitete dann auch die Läufer einmal kurz nach Thüringen. Doch nach einem Kilometer ging es wieder zurück nach Bayern und „hinunter“ zum nächsten Wendepunkt in Zell im Fichtelgebirge. Dazwischen lagen aber noch so einige Hügel und die Läufer hatten nicht wirklich Zeit sich auszuruhen.

Nachdem der Waldstein bezwungen wurde, waren die härtesten Aufstiege erledigt, doch leicht wurde es trotzdem nicht, denn immer wieder wartete ein kurzer Stich über einen Hügel auf die Läufer. Noch immer war der Vorsprung bei entspannten 30 Minuten, als die vorletzte Etappe begann. Kurz vorher gaben Oli und Carsten noch ein Interview und Carsten meinte, dass das Rennen noch nicht vorbei sei. Und so war es dann auch. Denn 18 Kilometer vor dem Ziel nahmen Chris und Steffen einen falschen Abzweig und waren dann wirklich kurz verschollen. Zum Glück waren es nur fünf Minuten als sie auf den Schlussläufer Ollie übergaben. Der holte noch einmal alles raus und lief auf dem letzten Abschnitt, dem „Achatsmühlenweg“, einen Gesamtvorsprung von 37 Minuten heraus.

Auf den letzten Metern begleiteten ihn noch ein paar Läufer, um gemeinsam das Ziel in Hermes zu erreichen. Es war geschafft. Viel entspannter als man es sich vor dem Lauf dachte. Und auch der Wettergott hatte einsehen mit den Läufern und lies die Sonne ab und an hinter Wolken verschwinden.

Mehr als 30 Crazy Runners waren an der Aktion beteiligt, sei es als Helfer oder Läufer. Die Organisation lief absolut reibungslos, und über das Live-Tracking konnten alle immer auf dem aktuellen Stand bleiben. Weiter geht es bei den Crazy Runners am 28. August 2021 mit dem Crazy Runners Frankenwaldtrail. Ein Lauf auf naturbelassen Pfaden mit nahezu keinem Asphaltanteil. Die Anmeldung für den Lauf ist offen und jeder kann teilnehmen.

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Photocredit: © Crazy Runners Team Frankenwald

Hermes

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