von Plauen nach Hof – ein Landschaftslauf

von 14. August 2013Deutschland, Reiseberichte

Es war mal wieder soweit. Mein Sohn war bei den Großeltern und somit konnte ich das Abholen entspannt mit einem kurzen Lauf verbinden. Der Städtelauf Plauen – Hof fand in diesem Jahr bereits zum 22. mal statt und wieder waren fast 200 Läufer am Start. Es ist nicht wirklich ein Wettkampf, da es bei diesem Lauf keine Zeitmessung gibt. Stattdessen wird in drei verschiedenen Geschwindigkeitsgruppen gelaufen. Aus unserer Laufgruppe schlossen sich noch Heidi, Astrid und Susanne an, die ebenfalls einen schönen Lauf absolvieren wollten. Martin, den noch immer sein Fuss schmerzt kümmerte sich um den Transport und die Fotos auf der Strecke.

500 Kilometer Anreise für einen Lauf ohne Zeitmessung, wenn ich nicht einen anderen Grund gehabt hätte, wäre ich vermutlich nicht in meine Heimatstadt gefahren. Freitagabend, direkt nach der Ankunft ging’s nochmal in die Weinkiste. Stärken mit Hofer Leckereien stand auf dem Plan. Wenn man hier in Hof nicht aufpasst, können da mal schnell ein paar Pfunde mehr auf den Hüften hängen als vor dem Lauf. Wir gaben uns aber nicht wirklich der Völlerei hin und verschwanden schenll in unserer Betten, denn am Samstag stand ja der Lauf an. Morgens um halb acht gin es nach einem Ausgiebigen Frühstück bei meinen Eltern Richtung Plauen. Auf dem Sportplatz des Concordia Plauen fand die Startnummernausgabe und auch der Start statt. Der Sprecher motivierte die Läufer, was heute aber nicht wirklich nötig war, denn der Himmel versprach wunderbares Wetter für einen ebensolchen Lauf.

Die erste Gruppe startete Pünktlich um 8:30Uhr und so waren unsere Mädels schon auf der Strecke. Astrid überlegte zwar nur die halbe Strecke zu laufen, zug dann die 33 Kilometer voll durch. Kurzzeitig leerte sich das Stadion doch zum Start der mittleren Gruppe, da war ich auch dabei, waren knapp 50 Läufer versammelt. Die ersten Meter der Strecke sind noch Asphalt, doch direkt hinter dem Sportgelände beginnt der Trail, der die Läufer schnell aus der Spitzenstadt Plauen hinausbringt. Es geht ständig auf und ab. Wiesen, Waldwege und Schotter wechseln sich ab. Die Läufer müssen gut aufpassen, denn der Weg ist oft recht uneben. Während des Laufs hat man genügend Zeit sich mit den einzelnen Läufern zu unterhalten. So treffe ich Heike, die in diesen Jahr in der 24h-Nationalmannschaft startet und mal wieder den Städtelauf für ihre Triningsvorbereitung nutzt. Auch andere Ultraläufer sind mit dabei. Viele Rennsteig-Shirts sieht man auf der Strecke, andere zieht es eher in die Berge und kommen gerade vom Chiemgau 100, ein Ultratraillauf, der es in sich hat. Schnell hat man seine Themen und man sieht die erleichterten Gesichter der Ultraläufer, dass sie nicht alleine so verrückt sind. Über den alten Buttersteig geht es Richtung Weischlitz. Hier an der Burgruine Krebes ist Halbzeit. Läufer können aussteigen oder hier erst einsteigen um dann in Hof  am Eisteich einzulaufen.

Nachdem zuerst die langsamsten gestartet waren  kamen alle gemeinsam in Krebes an. Nun starteten die schnellsten zuerst, vermutlich weil sie noch warme Duschen in Hof haben wollten. Eins vorneweg, die Duschen waren für alle heiß. Direkt nach dem Neustart schlängelte sich die Gruppe über enge Wege weiter nach oben. Stellenweise konnte man nur gehen und so war es eher ein Zieharmonika laufen, als ein flüssiger Lauf. Doch nach 2 Kilomter entsannte sich das Feld und nun ging es wieder bergab. Wieder über Wiesen, schmale Pfade und Wege. Selten mussten wir auf Asphalt ausweichen, höchsten, wenn wir einmal eine Straße queren mussten. In Ullitz, direkt am ehemaligen Grenzübergang an der B173 gab es wieder eine Verpflegungsstation. Martin erwartete mich schon und auch das lokale Fernsehen war mit seinem rasenden Reporter schon wieder da. Kurzer Snack, ein Getränk und schon gings wieder weiter. Die Strecke verläuft nun ca. 3 Kilometer direkt auf dem Grenzstreifen. immer wieder laufen wir auf den alten Betonplatten der NVA. Kurz vor der Überquerung der Autobahn überschreiten wir dan die Landesgrenze von Sachsen nach Bayern. der Freistaat empfängt uns mit einer kurzen Bergabpassage. Doch kaum im Dorf geht es schon wieder bergauf. Auf halber Strecke gibt es die letzte Verpflgungsstation. Hier gibt es Bier. Seitdem ich Ultras laufe ist das nichts besonderes mehr für mich, da das Hopfengetränk überall gereicht wird. Kurz anstoßen ein Schluck und weiter gehts. Noch knapp 5 Kilometer. Weiter bergauf und bergab. Der Oberbürgermeister von Hof, Harald Fichtner, läuft neben mir. Er scheint sich zu freuen, dass er endlich wieder in Hof ist. nur noch wenige Meter bis zum Ziel, doch es wartet noch einmal ein Anstieg hinauf zum Hofer Bürgerpark, Teresienstein. nun geht es durch den Park und sogleich wieder hinunter zum Lettenbachsee. Die ersten Hofer erwarten und schon weit vor dem Eisteichgelände. Noch einmal links und rechts und schon sind wir in Zielnähe. Der Stadionsprecher köndigt die Läufer an. Er steht direkt auf der Strecke und begrüßt anhand der Startnummern die Läufer. Woher hat er nur die ganzen Namen? Im Ziel warten Martin, mein Vater und mein Sohn. jetzt brauch ich erst einmal was zu trinken. Ich fühl mich richtig gut, aber warm ist es jetzt trotzdem. Im Zeil wird mit den Läufern noch geplauscht und man verabredet sich am Bootshaus, wo es noch Hofer Leckereien gibt.

Ich bin gerade geduscht, da kommen auch schon unsere Mädels ins Ziel. Man sehen die gut aus. Alsob sie anstatt 33 nur 3,3 Kilometer gelaufen wären. Den Lauf lassen wir entspannt am Bootshaus ausklingen. Abends geht’s dann zum Saaleauenfest mit Livemusik und leckerem Meinel. Ein landschaftlich toller Lauf und ein kulinarisches Wochenende gehen zu Ende. Nächstes jahr kommen  wir wieder, versprochen.

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