Berlin Marathon – Vorbericht
…oder sollte ich lieber sagen Sicherheitsrun.
Gestern kam noch einmal eine email vom Veranstalter über das Prozedere beim Lauf. Es liest sich wie die Sicherheitsanweisungen am Flughafen, mit dem Unterschied, dass es beim Fliegen entspannter zugeht.
Seit Boston sind die Großveranstalter in heller Aufregung und die eine oder andere Regelung ist nur Aktionismus. Fünf (in Zahlen 5) Kilometer Zaun, meterhoch, werden im Tiergarten aufgestellt, um die Läufer über zwei Schleusen in den Start- und Zielbereich einzuschliessen. Bei der Startnummernausgabe gibt es auch spannende Neuigkeiten. So muss jeder Starter seine Unterlage selbst abholen. Jeder Starter erhält zudem ein Armbändchen, dass er bis zum Zieleinlauf nicht mehr abnehmen darf (ich stelle mir gerade die Frage, ob ich denn finishen darf, wenn mein Bändchen bei Kilometer 38 abfällt?). Zudem darf ich aus Sicherheitsgründen nur den vom Veranstalter bereitgestellten Sicherheitssack Kleidersack verwenden. Als ob ich da nicht auch was verstecken könnte, wenn ich wollte.
Dass der Start bereits um 8:45 ist, kommt mir eher entgegen, bin ich es ja gewohnt als Trailläufer oft bereits um 7Uhr das Startsignal zu hören. Ich frage mich gerade, ob die gesamten 42,192 Kilometer auch alle mit hohen Zäunen abgesichert werden und ob Sicherheitskräfte euphorische Sportler von den Bewohnern der Hauptstadt abschotten.
Naja, zum Glück geht es auch auch etwas um den Sport und nachdem ich am Wochenende einen lockeren Halbmarathon absolviert habe, fühle ich mich ganz gut vorbereitet auf die Straße. Wenn alles gut geht, sollte ich ja zu Mittagessen schon wieder im Ziel sein.
So, jetzt Sachen packen, ich überlege noch ob ich meine Sturmhaube mitnehmen sollte – Sicherheitstechnisch versteht sich – und dann geht’s am Freitag nach Berlin. Ich freu mich schon viele Bekannte, auch Trailrunner, wie Dragon, der beim Transalpine Run dabei war und nun für Pearl Izumi auf der Messe ist wieder zu treffen. Ich werde Dragan mal fragen, ob er auch Marathon-Sicherheitsschuhe im Angebot hat.
Ich gehe davon aus, dass es ein schöner Lauf wird, trotz allem Sicherheitsgedöns. Danach geht es aber wieder in die Berge und Wälder auf einsame Trails.