Transalpine Run 2013 – die vierte Etappe – der Bericht

von 4. September 2013Reiseberichte, Schweiz Berichte

Die vierte Etappe geht heute nach einem kurzen Abstecher endgültig in die Schweiz. Wir starten morgens um acht, das Wetter verheißt Gutes, es soll richtig sonnig werden. Die ersten Kilometer gehen direkt aus Sanmuan hinauf auf  aufs Zeblasjoch. 6 Kilometer ist der Anstieg und wir sind schon wieder auf über 2.500 Meter. Die Läufe in der Höhe kosten zusätzlich Kraft. Doch es geht heute noch weiter nach oben. Ständig laufen wir auf über 2.400 Meter bis zum Fimperpass. Die knackigen Anstiege sind heute alles tolle Wege und Trails. Technisch, aber nicht so anspruchsvoll wie gestern.

Auf den Downhillpassagen packe ich heute mal meine Krallen auf und fliege regelrecht hinunter. Arno hat heute müde Beine und so ist Jens Meier, dessen Kollege noch immer von einer Verletzung vom ersten Tag gehandicapt ist, der mit mir um die Wette läuft. Man geht das gut. Das ist Trailrunning. Zwischendurch sind wir immer wieder zu Scherzen zu haben und warten dann auch immer brav auf unsere Partner. Der dritte Downhill ist von Mountainbikern bevölkert, die Ihre Bikes lieber schieben denn damit fahren. Wie wollen die denn so die Alpen überqueren. Die schwierigste Stelle ist heute eine Bretterbrücke um der Fluss. 50 Zentimeter breit, vier Meter hoch und kein Geländer. Ich setze mich auf die andere Seite und beobachte kurz das treiben. Es sind noch zwei Kilometer zur letzten Verpflegung vor dem Anstieg.

Profil_Etappe4

Ich hab zu wenig gegessen und auch meine Getränke habe ich nicht aufgefüllt, das wird sich noch rächen. Inzwischen ist die Sonne richtig heiß. Der Aufstieg auf die Fuorcla Champatsch ist fast nur in der Sonne und es geht mir gerade nicht so gut. Irgendwie schaffe ich das schon. Ich kämpfe mit mir selbst, der Hitze und dem Berg. So ein Sch…, hätte ich nur was gegessen und was zum Trinken mitgenommen. Mit etwas Gel quäle ich mich über den Pass, dort wartet das Skigebiet von Scuol auf uns. Es gibt wieder einen Downhill, doch die ersten Kilometer sind steil und rutschig. Meine Beine sind nicht so fit, als dass ich hier nochmal Gas geben kann. Ich kämpfe mich bis zur Motta Nalus. Ziel des morgigen Bergsrints und letzte Verpflegung heute.

Jetzt nochmal richtig stärken für die letzten sechs Kilometer. Die haben es aber richtig in sich. Fast senkrecht gehen die ersten zwei Kilometer über die Skipiste. Zum Glück ist es trocken. Das Gefälle hat stellenweise mehr als 30%. Von schnell ist hier nicht die Rede. Die Beine sind inzwischen sauer und wir kämpfen uns auf den Fahrweg. Der ist jetzt nicht mehr so steil und Scuol kommt immer näher. Man kann schon den Sprecher im Ziel hören. Gleich geschafft. Zwei Kilometer vor dem Ziel sind wir in Scuol angekommen. Anstatt dem Weg weiter zu folgen laufen wir Abkürzungen und somit die steilsten Strecken. Es geht über Treppen steile Wege und Kopfsteinpflaster. Die Einwohner von Scuol jubeln uns zu. Es folgt ein finaler kurzer Anstieg, dann geht es über die Brücke. Arno und mir geht es wieder besser. Die verbleibenden hundert Meter werden zum Genuss. Es war eine tolle Etappe mit wunderschönen Trails und einem extremen Abstieg zum Schluss. Morgen dürfen wir die letzten sechs Kilometer wieder hoch beim Bergsrpint. Das wir ein Spektakel.

Samnaun

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